Der eine oder andere kennt das vielleicht: das Gewicht zu halten ist nicht leicht. Im Gegensatz zum Großteil der Bevölkerung ist aber bei CED-Betroffenen oft nicht das Abnehmen sondern das Zunehmen ein Problem.
Ich habe in meinen Colitis Ulcerosa Schüben immer an Gewicht verloren. Das liegt zu einem am Durchfall und zum anderen daran, dass die Nahrungsaufnahme dann oft gar nicht oder nur beschränkt möglich ist. Allerdings habe ich es bisher danach immer nur durch Essen geschafft wieder zuzunehmen. Der durch das Cortison verursachte Heißhunger hat dabei natürlich geholfen. Wenn der Appetit aber dennoch nicht kommen wollte oder ich Cortison nur lokal angewendet habe, habe ich mir mit hochkalorischer Nahrung, auch oft Astronautenkost genannt, und Maltodextrinpulver geholfen.
Hochkalorische Drinks
Hochkalorische Nahrung ist verständlicherweise nicht jedermanns Sache. Die kleinen Flaschen sind nämlich oft alles andere als lecker und man schmeckt die künstliche Herstellung. Dennoch haben sich bei mir im Laufe der Zeit ein paar Favoriten herauskristallisiert, die mir gekühlt eigentlich ganz gut schmecken. Zwei Drinks sind von Nestlé. Hier schmecken mir Resource Energy Schokolade und Resource Energy Vanille. Am besten gelungen finde ich jedoch den Drink Yoghurt Style Himbeergeschmack von Nutricia Fortimel. Der schmeckt wirklich wie ein Himbeermilkshake! Wichtig zu wissen: ab einem Energiegehalt von 1,5kcal/ml können die Getränke bei Untergewicht vom Arzt verschrieben werden. Es wird lediglich eine Zuzahlung fällig. Das sollte man auch auf jeden Fall in Anspruch nehmen, denn die Getränke sind ziemlich teuer, besonders wenn man sie über einen längeren Zeitraum benötigt. Leider habe ich die Erfahrung gemacht, dass Ärzte das oft nicht wissen und die Nahrung dann auf Privatrezepten verschreiben. In diesem Fall lohnt es sich mir eurem Arzt darüber zu sprechen und gegebenenfalls ein Gespräch mit euerer Krankenkasse zu vermitteln.
Maltodextrin
Das Maltodextrinpulver ist mein persönlicher Favorit, wenn es darum geht zuzunehmen. Das Pulver ist weiß, wird nach Einrühren jedoch farblos. Es ist außerdem geschmacks- und geruchsneutral! Man kann es eigentlich überall dazugeben, besonders gut in Suppen, Soßen, Cremes, Shakes, Smoothies und Getränke. Ich gebe das Pulver am liebsten in Tee. Wenn es mir nicht gut geht, habe ich oft gar keinen Appetit und alleine die Textur von pürierten Suppen, Brot etc. verursacht bei mir dann häufig Erbrechen. Trinken und klare Suppen gehen dann meistens noch und durch Maltodextrin bekommt beides auch noch ordentlich Kalorien. Während ich die Energy Drinks oft langsam in meinen Speiseplan einführen musste, um sie zu vertragen, hatte ich mit Maltodextrin nie Probleme.
Parenterale Ernährung
Während meines letzten Schubes habe ich mein bisher niedrigstes Gewicht erreicht. Ich hatte nur noch einen BMI von 12,8. Meine Untergewicht war lebensbedrohlich. Aufgrund von Malabsorption nahm ich obwohl ich ausreichend aß nicht zu. Die einzige Lösung war hier parenterale Ernährung. Dabei werden Fette, Kohlenhydrate, Elektrolyte, Aminosäuren, Vitamine und Spurenelemente intravenös zugeführt.1 Als Zugang wird ein zentralnervöser Katheter (ZVK) oder Port benötigt.1 Die Armvenen sind zu dünn um große Mengen über einen längeren Zeitraum zu transportieren.1 Die parenterale Ernährung wird nur angewendet, wenn sie unumgänglich ist, denn sie ist nicht gesund. Besonders die Leber leidet unter dieser Form der Ernährung. Wenn der Darm jedoch nicht richtig arbeitet, ist sie ein wahrer Segen.
Wie geht ihr mit Gewichtsverlust um? Habt ihr noch weitere Tipps?
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Marina (Freitag, 09 Oktober 2020 23:41)
Finger weg von diesem Zeug!
https://www.unser-aller-gesundheit.de/gefahren-von-maltodextrin/
Mit den besten Wünschen