Eigentlich wollte ich mal nachrechnen wieviele Tage ich 2018 im Krankenhaus verbracht habe und das mit 2017 vergleichen in der leisen Hoffnung, dass es weniger waren. Aber die letzten Wochen waren für mich sehr anstrengend und das ist eines von vielen Dingen, die es nicht geschafft haben einen Haken auf meiner To-Do-Liste zu erhalten.
Ich habe mit diesem Blog vor über einem Jahr begonnen. Damals ging es mir gerade etwas besser. Noch nicht gut genug um wirklich etwas zu unternehmen, aber gut genug um mich an meinen Laptop zu setzen und etwas zu kreieren. Wenn es einem gut geht, ist ganz schnell die Hoffnung da, dass es ab jetzt so bleibt oder sogar noch besser wird. So war das damals auch bei mir und ich war mir sicher die Web-Site in ein paar Monaten vollständig aufgebaut zu haben und wöchentlich über neue Themen zu berichten. Naja was daraus geworden ist, wissen wir alle. Die Web-Site ist immer noch nicht fertig, selbst der Vegan-Artikel auf den so viele von euch schon lange warten, hat es noch nicht online geschafft. Es schmerzt mich, dass ich es nicht mal geschafft habe einen Blog fertig zu stellen, aber ich weiß auch, dass es mir gesundheitlich viel zu oft zu schlecht ging. In solchen Momenten bleibt alles liegen was nicht überlebenswichtig ist.
Ich wünsche mir, dass 2019 mehr Tage für mich bereit hält an denen ich mich gut genug fühle um an diesem Blog zu arbeiten. Denn das ist eine Herzensangelegenheit und eurer tolles Feedback motiviert mich nur weiter! Aber seien wir mal ehrlich: ich habs nicht in der Hand! 🤷🏽♀️ Was ich aber in der Hand habe - und das ist mein Vorsatz für 2019 - die guten Tage in vollen Zügen zu genießen! Auch möchte ich diese Tage für meine Genesung nutzen. Ich habe vor zwei Jahren körperlich sehr stark abgebaut. Manches ist schon wieder zurück, aber vieles noch nicht. Da es mir aber oft nicht gut genug geht, kann ich leider keine tollen Sport- und Fitnesspläne einhalten. Ich kann nur an guten Tagen ein bisschen was machen. Wenn ich es dann übertreibe war das der letzte gute Tag für eine lange Zeit. Das ist alles sehr schwierig und zu Weilen frustrierend. Dennoch habe ich mir vorgenommen nicht aufzugeben, mich nicht unterkriegen zu lassen und wann immer es geht alles für meine Genesung zu tun!! 💪🏼
Da ich besonders in den letzten Wochen nochmal mit vielen schweren Rückschlägen zu kämpfen hatte, fällt es mir nicht einfach positiv in das neue Jahr zu blicken. Aber ich möchte ihm die Chance geben besser zu werden als die letzten zwei Jahre. Wer weiß, vielleicht wird es mich noch richtig positiv überraschen?
Die Tatsache, dass auch 2019 wieder Operationen anstehen ist natürlich ein ordentlicher Stimmungskiller. Denn egal wie gut oder schlecht die Ergebnisse sein werden, ist eines klar: ich werde wieder Zeit im Krankenhaus verbringen mit viel Schmerzen. Und auch was die Regeneration des Darmes betrifft, werde ich wieder bei Null anfangen. Nachdem ich das nun schon einige Male durchhabe und genau weiß wie stark Bauchschnitt-Schmerzen sind und wie lange es braucht bis sich der Darm von einer Operation erholt, verfinstert das die Aussicht ordentlich. Aber ich lege auch viel Hoffnung in die anstehenden Operationen und hoffe, dass sie mir dabei helfen können mit der Chirurgie abzuschließen.
Nun zu euch: welche Pläne habt ihr? Habt ihr Neujahresvorsätze oder eher Hoffnungen/Wünsche? Freut ihr euch auf das neue Jahr oder ist euch auch ein bisschen mulmig dabei? Ich wünsche euch auf jeden Fall, dass es ein Jahr wird, dass euch viel Gesundheit beschert. Meines Erachtens ist das die Basis für alles Glück. Und wenn das leider nicht möglich ist, dann wünsche ich euch ganz viel Kraft und Humor um alles durchzustehen!
Jetzt komme ich auch schon zum letzten Punkt: Warum ist es so verdammt schwer seine Neujahresvorsätze auch in die Tat umzusetzen oder dann dabei zu bleiben?
Zuerst einmal nehmen wir uns meistens zu viel vor. Wir wollen mehr Sport machen, gesünder essen, mehr Zeit mit unserer Familie verbringen, endlich den nächsten Karriereschritt anpacken usw. Das meiste sind Dinge, die eine dauerhafte Veränderung unseres Lebensstils oder unserer Routinen erfordern. Wir Menschen mögen aber Vertrautes und Routinen und je älter wir werden, desto länger bestehen diese und umso schwieriger wird es sie zu verändern bzw. umso mehr Durchhaltevermögen brauchen wir dazu. Also: eine Routine ändern ist schwierig. Ich glaube ihr könnt euch schon denken wie es dann mit mehreren aussieht: extrem schwierig. Solche Pläne sind eigentlich zum Scheitern verurteilt. Aber dann sehen wir immer wieder Menschen im Fernsehen, die von heute auf morgen ihr ganzes Leben umgekrempelt haben. Einfach alles! Wenn die das können, dann kann ich das doch auch oder? So denken die meisten Menschen und das ist auch richtig. Grundsätzlich geht es schon, aber es ist hart, enorm hart. Ungefähr so wie eine Karriere als Modell oder Sänger anzustreben: geht schon, aber nur die wenigsten schaffen es wirklich und es ist fast immer ein langer, beschwerlicher Weg. Und wenn uns keine widrigen Umstände dazu zwingen sind wir in der Regel zu bequem dazu. Also lieber eines nach dem anderen! Überlegt euch gut, was euch am wichtigsten ist und packt das zuerst an. Erst wenn diese Veränderungen zu eurer Routine geworden sind (das ist erst nach mehreren Monaten der Fall), ist es sinnvoll sich an die nächste zu wagen.
Außerdem nehmen wir uns für das neue Jahr in der Regel Dinge vor, die uns sehr schwer fallen. Denn wenn sie uns leicht fallen würden, hätten wir sie bereits irgendwann im vergangenen Jahr angepackt. Ein typisches Beispiel dafür ist das Rauchen aufhören. Diese Dinge in unserem Leben sind meistens auch für irgendwas nützlich. Das Rauchen trägt zum Beispiel oft zur Nervenberuhigung bei. Dieser Nutzen ist aber häufig auf den ersten Blick gar nicht ersichtlich, denn Rauchen ist ja schließlich gesundheitsschädlich, teuer und stinkt - richtig? Dadurch, dass wir nur die Nachteile unseres "Lasters" sehen, bleibt uns oft der Blick auf den Nutzen verborgen. Aber wenn wir nicht verstehen, warum diese Dinge auch gut für uns sind, können wir ihre positive Wirkung nicht ersetzen. Folglich fehlt sie uns und wir greifen wieder zurück - auf die Zigarette. Das passiert in der Regel unbewusst und wir denken dann, dass wir es eben nicht schaffen, weil wir nicht genügend Willensstärke etc. besitzen. Dabei ist das oft gar nicht der Grund.
Zuletzt noch ein kleiner Tipp auf was man bei der Zielsetzung achten sollte. In der Psychologie spricht man von smarten Zielen, denn sie sollen wie folgt sein:
S - specific: Das Ziel soll spezifisch sein. Also z.B. nicht "Ich werde gesünder leben." sondern "Ich werde zwei Mal in der Woche kein Fleisch essen und drei Mal Sport machen."
M - measurable: Das Ziel soll messbar sein. Also z.B. nicht "Ich werde weniger rauchen." sondern "Ich werde nur noch 2 Zigaretten pro Tag rauchen."
A - achievable: Das Ziel soll erreichbar sein. Du selbst solltest es also erreichen können. Ziele, die auch andere Menschen oder irgendwelche Umstände mit einbeziehen, sind ungeeignet, da du sie nicht beeinflussen kannst. Also z.B. nicht "Ich werde meine große Liebe finden." sondern "Ich werde eine Partnervermittlung beauftragen."
R - realistic: Das Ziel soll realistisch sein. Mach dir hier vorher ordentlich Gedanken, was wirklich realistisch ist. Z.B. 30kg in einer Woche abzunehmen, ist unrealistisch und nebenbei auch ungesund.
T - timed: Das Ziel sollte ein klares Ziel-Datum haben. Z.B. "Ich möchte bis zum 31.03.2019 XY erreicht haben."
Natürlich kann es dein Ziel sein "gesünder zu leben". Aber nur mit diesem Vorsatz ist es schwierig voranzukommen. Leichter wird es wenn du diesen Wunsch in smarte Ziele gliederst.
All diese Tipps tragen dazu bei, dass du wenn du sie beachtest, leichter an deinen Zielen festhalten kannst. Ein Garant für die Zielerreichung sind sie selbstverständlich nicht. Aber wer kontinuierlich an seinem Ziel arbeitet und dranbleibt, hat auch höhere Chancen es zu erreichen als jemand der nach 2 Wochen wieder aufgibt! :)
Auf ein gutes neues Jahr! 🍀
Eure Julia
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